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  • Release Alphaprop 2.0 – Neu mit historischen Agios

    Release Alphaprop 2.0 – Neu mit historischen Agios

    Historische Agios

    Im Sheet “4. Preise, Performance & Agio” werden neu historische Agio-Werte grafisch aufbereitet. Über das Drop Down Menü “Agio Typ” kann der darzustellende Agio-Typ (Agio, adjustiertes Agio, adjustierte Agio vor latenten Steuern) ausgewählt werden.

    User mit dem Portfolio-Upload-Modul können das historische Agio (adj. Agio) auch assetgewichtet für Ihr Portfolio einsehen (Sheet “Portfolio-Upload: Kennzahlen”).

    Bewertungsstand eines Produkts vs. Benchmark im historischen Vergleich

    Viele kotierte Produkte werden im Vergleich zum Agio eines Index mit einem relativ konstanten höheren/tieferen Wert gehandelt. Um die Entwicklung des Agios eines Produktes im Vergleich zum Index einfach zu analysieren, kann neu im Sheet “4. Preise, Performance & Agio” der Bewertungsstand eines Produkts im Vergleich zu einem Benchmark historisch eingesehen werden. Der Verlauf zeigt, wie sich die Bewertung eines Produkts im Verhältnis zum Benchmark entwickelt hat.

    Konkretes Beispiel am SIMA

    Untenstehend ist die Grafik zum Bewertungsstand des SIMA vom 31.01.2020 zum 30.09.2025 im Vergleich zum SWIIT aufgeführt. Per 31.10.2024 liegt der Bewertungsstand des SIMA im Vergleich zum SWIIT über den genannten Zeitraum bei 8.64 (siehe erste Grafik). Das bedeutet, dass das Agio dieses Produktes für dieses Datum im Vergleich zum SWIIT etwa 8.64 Prozentpunkte über der durchschnittlichen Agiodifferenz der gewählten Zeitperiode liegt. Zum Vergleich zeigt die Grafik daneben die historische Entwicklung des adjustierten Agio des SIMA und des SWIIT über den gleichen Zeitraum. Zur Veranschaulichung ist dasselbe Datum (31.10.24) markiert.

    Erweiterung Benchmark-Reports

    Die übersichtlichen Benchmark- und Produkt-Reports, die als PDF oder Excel generiert werden können, wurden erweitert. Für alle kotierten Produkte werden neu das adjustierte Agio, die Dividendenrendite sowie weitere Marktdaten integriert.

    Bis anhin wurden Benchmarkwerte (ausser ESG) erst berechnet, wenn eine vollständige Datenabdeckung vorhanden war. Neu berechnen wir einen unterjährigen Benchmark ab einer Schwelle von 25% Index-Abdeckung. Der Abdeckgrad wird im Report vermerkt.

    Historisierte Inventarwerte, Nettovermögen, Anzahl Anteile und Dividenden

    Im Sheet “4. Preise, Performance & Agio” ist es neu möglich, eine historische Übersicht über die Inventarwerte und die Dividenden der einzelnen Produkte zu erhalten.

    Dei Tabelle „Inventarwerte“ enthält pro Produkt:

    • Datum Inventarwert
    • Inventarwert
    • Nettovermögen
    • Anzahl Anteile

    In der Tabelle Dividenden werden aufgeführt:

    • Datum Ex-Dividend
    • Dividende

    Das Datenportal Alphaprop unterstützt bei Analyse und Vergleich von indirekten Immobilienanlagen

    • Übersichtliches, intuitives Dashboard zum gesamten Universum der indirekten Immobilienanlagen Schweiz
    • Genutzt von führenden Asset Managern, Pensionskassen, Beratern und Produktanbietern
    • Über 165 Produkte mit über 180 Mrd. Nettovermögen
    • Analysemöglichkeit bis auf Ebene Einzelliegenschaft (über 9’500 Objekte)
    • Erstellen von übersichtlichen Produktvergleichen und Benchmarkreports als PDF
    • Upload eines eigenen indirekten oder direkten Portfolios und asstgewichtete Darstellung

    Veränderungen des Nettovermögens

    Ähnlich wie im Sheet “4. Preise, Performance & Agios”, kann neu auch im Sheet “3. Finanzdaten & Gebühren” die historische Entwicklung des Nettovermögens verfolgt werden. Die Tabelle findet sich im letzten Reiter “Veränderung Nettovermögen”. In dieser Darstellung werden alle Bewegungen des Nettovermögens auf Basis der verfügbaren Finanzdaten aufbereitet. Es werden folgende Bewegungen pro Produkt und Jahr angezeigt

    • Nettovermögen zu Beginn der Rechnungsperiode
    • Zeichnungen/Saldo der Bewegung
    • Gesamtergebnis
    • Nettovermögen zu Ende der Rechnungsperiode

    Das Nettovermögen zu Ende einer Rechnungsperiode entspricht dem Nettovermögen zu Beginn der neuen Rechnungsperiode.

    Für jede Bewegung wird das entsprechende Konto aufgeführt, so dass der Betrag aufgrund der Finanzdaten nachvollzogen werden kann.

    Tabelle für ESG-Benchmarks

    Da häufig die Frage nach einer Übersicht über die ESG-Benchmarkwerte auftauchte, kann neu im Sheet “ESG Kennzahlen” eine vollständige Übersicht aller gängiger Benchmarkwerte (z.B. SWIIT, KGAST, REIDA) für die ESG-Kennzahlen eingesehen werden. Der volle Datensatz wird in einer Tabelle dargestellt und kann bei Bedarf heruntergeladen werden.

    Wie bis anhin ist es möglich, über das Dropdown-Menü einen Benchmark auszuwählen und sich diesen in den Grafiken zu den umweltrelevanten Kennzahlen im Vergleich mit den Produkten anzeigen zu lassen.

    Verknüpfung der Liegenschaftsdaten mit dem GWR

    Wir haben allen Liegenschaften in Alphaprop eine oder mehrere EGRID-Nummern (Eidgenössischer Grundstücksidentifikationsnummer) zugewiesen. So können die Liegenschaften mit Daten aus dem Gebäude- und Wohnungsregister (GWR) verknüpft werden, um beispielsweise die Bauperiode oder den Heizungstyp der Immobilie zu kennen. Die Daten dazu können im neuen Sheet “Liegenschaftsanalyse (GWR)” eingesehen werden.

    Neue Filtermöglichkeiten zum Status der Produkte

    Anlageprodukte verändern sich über die Zeit. Produkte werden neu gegründet, fusionieren oder werden liquidiert. Im Sheet “Selektion Anlageprodukte” können Sie nun nach dem Status filtern, um nur aktive Produkte angezeigt zu bekommen.

    Der Filter “Status Anlageprodukte” ist in der Kategorie “Stammdaten” zuunterst zu finden. Mögliche Optionen: Aktiv, Fusioniert (Jahr), Liquidiert (Jahr).

    Anpassung der Symbole der Produkte

    Es gab teilweise Abweichungen der Symbole der Produkte gemäss SIX und deren Bezeichnung in Alphaprop. Dies kam insbesondere bei Produkten vor, die erst nach der Aufnahme in das Alphaprop Datenuniversum an die Börse gingen. Diese Unstimmigkeit wurde nun angepasst. Wo verfügbar werden bei allen Produkten die offiziellen SIX-Symbole für die Kennzeichnung der Anlageprodukte verwendet. Auch bei zukünftigen Börsengängen werden die Symbole jeweils an die offiziellen SIX-Kennzeichnungen angepasst.

    Optische Auffrischung

    Neben den inhaltlichen Anpassungen wurde das Datenportal einer optischen Auffrischung unterzogen. Das neue Erscheinungsbild ist moderner und konsistent mit dem Alphaprop Design.

    Zugriff für alle bestehenden User

    Alle User des Datenportals haben per sofort und ohne Zusatzkosten Zugang auf die Neuerungen.

    Sind Sie noch nicht Kunde/Kundin und möchten das Datenportal unverbindlich testen? Kontaktieren Sie uns gerne für eine kostenlose Testversion: contact@alphaprop.ch

  • Alphaprop an der EXPO REAL 2025

    Alphaprop an der EXPO REAL 2025

    Dieses Jahr nahm Alphaprop bereits zum dritten Mal an der EXPO REAL teil, der grössten Immobilienmesse Europas. Der 06. – 08. Oktober standen ganz im Zeichen der smarten Energiedatenerfassung. Passend dazu war Alphaprop in der Transform & Beyond Area untergebracht, wo Innovation und neue Lösungsansätze auf die aktuellen Herausforderungen der Immobilienwirtschaft trafen.

    Energiedatenerfassung für Nachhaltigkeitsreporting

    Unsere smarte Applikation „co2lect“ ermöglicht die Erfassung und Verwaltung aller Energieverbrauchsdaten an einem Ort. Integrierte Qualitätschecks plausibilisieren die Daten und stellen deren Vollständigkeit sicher. Auf dieser Basis können Nachhaltigkeitsreports automatisiert erstellt werden.  Der Alphaprop-Stand in der Transform & Beyond Area war Treffpunkt für alle, die auf der Suche nach einer effizienten Möglichkeit waren, um Energiedaten zu erfassen.

    Alphaprop unterstützt Eigentümer in der Energiedatenerfassung und der Berechnung von Kennzahlen nach AMAS

    • Erfassung von Energiedaten (z.B. automatisiertes Auslesen von Rechnungsdaten mittels KI)
    • Berechnung der umweltrelevanten Kennzahlen nach AMAS/KGAST
    • Aufbereiten der Daten für die Teilnahme beim REIDA-ESG-Benchmark (Abfüllen das REIDA Templates)
    • Berechnen des CO2-Absenkpfades auf Basis einer Sanierungsplanung
    • Aufbereiten der Daten in einem interaktiven Analyse-Dashboard

    Alphaprop als Teil der geführten Tour “Management & Reporting”

    Neben den zahlreichen spontanen und vororganisierten Gesprächen an unserem Stand, konnten sich die Messebesucher/innen auch über die geführten Touren ein erstes Bild von unserem Angebot machen. Diese von der EXPO REAL organisierten Touren waren ein grosser Erfolg. Die “Management & Reporting”-Touren, von denen Alphaprop teil war, waren gut besucht. Viele Teilnehmende kamen zudem zu einem späteren Zeitpunkt zurück, um sich vertieft über die angeobtenen Dienstleistungen zu informieren.

    Auf der Tech Talk Stage konnte Massimo Mannino einem interessierten Publikum in einer kurzen Präsentation näherbringen, wie innovative Lösungen und automatisierte Datenflüsse das Nachhaltigkeitsreporting automatisieren können.


    Wünschen Sie Unterstützung bei der Erfassung Ihrer Energiedaten und der Berechnung von Nachhaltigkeitskennzahlen? Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch: contact@alphaprop.ch

  • Immobilienfonds und Anlagestiftungen auf dem Absenkpfad: Update 2025

    Immobilienfonds und Anlagestiftungen auf dem Absenkpfad: Update 2025

    Zusammenfassung

    • Seit der Veröffentlichung des AMAS-Rundschreibens zu umweltrelevanten Kennzahlen im Mai 2022 ist die Berichterstattung über Umwelt-KPIs zur Norm geworden. Für 100 % der SWIIT und 98,3 % der KGAST-Produkte sind Daten verfügbar.
    • Es zeigt sich eine deutliche methodische Annäherung an die REIDA-Methodik.
    • Beide Indizes haben ihre Energie- und Emissionsintensität im Vergleich zum Vorjahr reduziert und der Anteil fossiler Energieträger wurde verringert.
    • Etwa 70% der Anlageprodukte in beiden Indizes veröffentlicht einen Absenkpfad mit klar definierten Zielen. Auf aggregierter Ebene sind diese Pfade mit der CRREM-1,5°C-Absenkpfad abgestimmt.
    • Im vergangenen Jahr wurde eine positive Reduktion der CO₂-Emissionen erzielt, was mit den langfristigen Zielen übereinstimmt. Allerdings bleibt abzuwarten, ob die für diese Absenkpfade erforderlichen strukturellen Massnahmen wie geplant umgesetzt werden können.

    Das Rundschreiben der AMAS zu den Umweltkennzahlen, das im Mai 2022 veröffentlicht wurde, hat einen Rahmen für die standardisierte Nachhaltigkeitsberichterstattung bei indirekten Immobilienanlagen in der Schweiz geschaffen. Dieser Rahmen wurde durch den REIDA-CO2-Benchmark weiter ausgebaut, mit dem Ziel, Transparenz und Vergleichbarkeit über die Portfolios hinweg zu erhöhen. Folglich ist die Berichterstattung von Umwelt-KPIs für ein Portfolio kein Alleinstellungsmerkmal mehr, sondern eine grundlegende Anforderung für alle Immobilien-Asset-Manager. Die neuen Richtlinien vom 18. Juni 2025 der Asset Management Association Switzerland (AMAS) standardisieren diesen Prozess zusätzlich, indem sie einen umfassenden Prüfungsrahmen bereitstellen.

    Unsere Analyse konzentriert sich auf den aktuellen Stand der Berichterstattung, mit besonderem Fokus auf die Entwicklung der Schweizer Immobilienfonds und Anlagestiftungen. Neben den Umweltkennzahlen untersuchen wir die CO2-Absenkpfade sowie die in diesem zentralen Bereich erzielten Fortschritte.

    Die Datenabdeckung ist fast komplett

    Die im Rahmen der Selbstregulierung im AMAS-Rundschreiben definierten Richtlinien verlangen die Publikation von Datenpunkten in vier Kategorien: Deckungsgrad, Energiemix, Energieverbrauch und dessen Intensität sowie Treibhausgasemissionen und deren Intensität.

    Die Datenverfügbarkeit hat sich deutlich verbessert: ESG-Kennzahlen werden nun mit Berichten bis September 2025 für alle 44 Produkte im SWIIT und für 43 von 48 Produkten im KGAST veröffentlicht, was 98,3 % des gewichteten Index entspricht. Diese Verbesserung stärkt die Transparenz und Vergleichbarkeit über die Portfolios hinweg – ein zentrales Ziel des AMAS-Rundschreibens.

    Jedes Jahr übernehmen zunehmend mehr Portfolios standardisierte Berichterstattungsmethoden wie REIDA, was die methodische Angleichung und die Transparenz in der Branche stetig verbessert. Dieser fortlaufende Wandel zeigt klare Fortschritte hin zu einer grösseren Einheitlichkeit in den Berichterstattungspraktiken. Dennoch bleibt die methodische Transparenz ein Thema, da noch nicht alle Portfolios umgestellt haben – was eine gewisse Unsicherheit in der Vergleichbarkeit hinterlässt.

    Nutzung treibt die Energieintensität

    Die Energieintensität bezieht sich auf den eigentümerkontrollierten Energieverbrauch eines Gebäudes im Verhältnis zur Energiebezugsfläche, wobei auch gemeinsam genutzte Flächen innerhalb der Liegenschaft berücksichtigt werden.

    Die erste Grafik zeigt, dass das Median-Portfolio sowohl im SWIIT als auch im KGAST eine Energieintensität von rund 100 kWh/m² aufweist. Nach Nutzungstyp aufgeschlüsselt weisen Wohngebäude im Durchschnitt eine höhere Energieintensität auf als kommerzielle und andere Gebäudekategorien. Dies erklärt weitgehend, weshalb die gesamte Energieintensität der SWIIT-Portfolios tendenziell höher liegt als jene der KGAST-Portfolios, da Wohngebäude einen grösseren Anteil am SWIIT-Index ausmachen.

    Im Vergleich zur Vorperiode zeigen beide Indizes klare Fortschritte bei den Medianwerten: Die Energieintensität ist über alle Anlageklassen hinweg zurückgegangen, was bestätigt, dass die Portfolios ihre Energieeffizienz kontinuierlich verbessern.

    Reduktion der CO₂-Intensität

    Die Intensität der Treibhausgasemissionen misst die CO₂-Äquivalente pro Quadratmeter Energiebezugsfläche. Nach den umweltrelevanten Kennzahlen von AMAS wir auf Scope 1 und 2 – den eigentümerkontrollierten Teil – fokussiert.

    Die folgende Grafik zeigt die Verteilung der Intensität der Treibhausgasemissionen für die beiden Indizes, aufgeschlüsselt nach ihrer Hauptnutzung. Es wird ersichtlich, dass die CO₂-Intensitäten dem gleichen Verlauf wie die Energieintensitäten folgen.

    Im Vergleich zum Vorjahr haben beide Indizes eine deutliche Reduktion der CO₂-Intensität erreicht: Gewichtet nach Produkt ist der Durchschnittswert von KGAST von 14,97 auf 13,88 kg CO₂e/m² gesunken, und bei SWIIT von 16,65 auf 14,52 kg CO₂e/m². Ob diese Reduktionen in erster Linie durch Veränderungen in der Portfoliozusammensetzung oder durch Verschiebungen im Energiemix getrieben sind, bleibt noch zu untersuchen.

    Wie erwartet besteht eine stabile positive Korrelation zwischen Energieintensität und Emissionsintensität, was die Bedeutung der Wahl der Energiequelle für die Bestimmung der CO₂-Performance unterstreicht.

    Alphaprop unterstützt Eigentümer in der Energiedatenerfassung und der Berechnung von Kennzahlen nach AMAS

    • Erfassung von Energiedaten (z.B. automatisiertes Auslesen von Rechnungsdaten mittels KI)
    • Berechnung der umweltrelevanten Kennzahlen nach AMAS/KGAST
    • Aufbereiten der Daten für die Teilnahme beim REIDA-ESG-Benchmark (Abfüllen das REIDA Templates)
    • Berechnen des CO2-Absenkpfades auf Basis einer Sanierungsplanung
    • Aufbereiten der Daten in einem interaktiven Analyse-Dashboard

    Mehrheit des Energieträgermixes bleibt fossil

    Wie im vorherigen Abschnitt hervorgehoben, sind Energieintensität und CO₂-Emissionen eng miteinander verknüpft. Zwar ist die Reduktion des Energieverbrauchs ein möglicher Weg zur Senkung der Emissionen, das Erreichen der Netto-Null-Ziele erfordert aber eine strategische Fokussierung auf den Übergang zu erneuerbaren Energiequellen. Aus diesem Grund ist die Analyse des Energiemix entscheidend. Zu verstehen, nicht nur wie viel Energie verbraucht wird, sondern auch woher sie stammt, ermöglicht es, Dekarbonisierungspotenziale zu identifizieren und die Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeitsziele zu verfolgen.

    Im Vergleich zur Vorperiode zeigen beide Indizes eine leichte Verschiebung von fossilen Brennstoffen hin zu nicht-fossilen Energiequellen, insbesondere zur Fernwärme. Der Anteil fossiler Energie, der 2023/2024 noch über 60 % lag, ist nun bei beiden Indizes unter diese Schwelle gefallen.

    Zudem haben die Portfolios des KGAST Immo-Index die Transparenz ihrer Berichterstattung über Energiequellen deutlich verbessert: Ein grosser Teil des zuvor unspezifisch ausgewiesenen fossilen Verbrauchs wird nun präziser als Gas oder Öl erfasst.

    Andere ESG-Standards dürften an Bedeutung verlieren

    Neben den von AMAS/KGAST definierten umweltrelevanten Kennzahlen, die auf der REIDA-Methodik aufbauen, machen verschiedene Gefässe auch bei anderen ESG-Benchmarks wie der Global Real Estate Sustainability Benchmark (GRESB) mit. Diese Benchmarks verfolgen einen umfassenderen Ansatz, der auch die sozialen (S) und Governance-(G)-Komponenten einbezieht.

    Der jüngste Entscheid der UBS, mit ihren schweizfokussierten Fonds und Anlagestiftungen nicht mehr bei GRESB teilzunehmen, wird voraussichtlich viele Schweizer Immobilien-Asset-Manager dazu veranlassen, ihr Engagement zu überdenken. GRESB ist deutlich anspruchsvoller und breiter gefasst als REIDA, da es klar über die reinen Umwelt-KPIs hinausgeht.

    Derzeit sind 75 % der Marktkapitalisierung des SWIIT und 61 % derjenigen des KGAST GRESB-bewertet, hauptsächlich aufgrund der Teilnahme der grössten Produkte. Mit dem Rückzug von UBS dürfte der GRESB-bewertete Anteil des SWIIT jedoch um 46 Prozentpunkte auf ca. 29 % sinken. Dieser Rückgang wird den Anteil möglicherweise unter eine kritische Schwelle für den Markt der indirekten Schweizer Immobilienanlagen drücken.

    Da Berichtsstandards nach dem Prinzip «the winner takes it all» funktionieren, erwarten wir, dass Schweizer Investoren in erster Linie auf die umweltrelevanten Kennzahlen gemäss der REIDA-Methodik setzen werden, welche auch von der ASIP empfohlen wird. Entsprechend werden die Asset Manager möglicherweise nur wenig Anreiz sehen, die «Extra-Meile» zu gehen. Dasselbe Schicksal dürfte auch andere Standards treffen, die nie einen nennenswerten Marktanteil erreichen konnten und den Investoren daher wenig Mehrwert bieten.

    Anlageprodukte auf dem Absenkpfad

    Ein Absenkpfad zeigt den erwarteten Verlauf der Treibhausgasemissionen über die Zeit und macht sichtbar, wie ein Anlageprodukt oder Portfolio beabsichtigt, seinen CO₂-Fussabdruck im Einklang mit den festgelegten Dekarbonisierungszielen zu verringern.

    Eine wachsende Zahl von Anlageprodukten formuliert ihre Dekarbonisierungsziele explizit:

    • 34 SWIIT-Fonds und 30 KGAST-Anlagegruppen haben Netto-Null bis 2050 ist klar als Ziel festgelegt.
    • Zwischenziele bis 2030 werden von 36 SWIIT- sowie 28 KGAST-Produkten festgelegt.

    Da Absenkpfade (noch) nicht in maschinenlesbarer Form publiziert werden, verwenden wir diese Zielvorgaben zur Erstellung eines vereinfachten Absenkpfades. Die folgenden Grafiken zeigen die aggregierten Absenkpfade von SWIIT und KGAST für jene Produkte, die einen solchen veröffentlichen – es handelt sich also um eine Teilmenge des Index.

    Beide Indizes vermitteln ein ähnliches Bild: Die Emissionen sind seit dem letzten Jahr ungefähr im Einklang mit dem Absenkpfad zurückgegangen. Die Absenkpfade stimmen mit den von Carbon Risk Real Estate Monitor (CRREM) geschätzten Zielen für einen 1.5°C-Pfad überein. Viele Portfolios planen bereits bis 2030 substanzielle Reduktionen. Im Vergleich zum Vorjahr bleiben beide Indizes im Durchschnitt auf Kurs, was das anhaltende Bekenntnis zu den angekündigten Zielen unterstreicht.

    Nichtsdestotrotz bestehen weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Produkten, und nicht alle haben bisher einen Absenkpfad veröffentlicht. Für jene ohne explizite Zielsetzungen bleibt die Übereinstimmung mit den Klimazielen der Schweiz unsicher.

    Positive Entwicklung, aber weiterhin Herausforderungen

    Das Update 2025 weist auf weitere Fortschritte in der Datenabdeckung, methodische Verbesserungen sowie messbare Reduktionen sowohl bei der Energie- wie auch bei der Emissionsintensität hin. Für Produkte mit verfügbaren aggregierten Absenkpfaden bleibt die Übereinstimmung mit den internationalen Klimazielen grösstenteils bestehen. Besonders positiv ist, dass die beobachteten Emissionsreduktionen im Einklang mit dem festgelegten Absenkpfad liegen.

    Insgesamt entwickeln sich die indirekten Immobilienanlagen in der Schweiz erfreulich. Für die langfristige Einhaltung der Klimaziele werden eine fortgesetzte Harmonisierung der Methoden sowie die beschleunigte Umsetzung struktureller Massnahmen entscheidend sein.

    Weiterführende Links

  • Alphaprop feiert 5-jähriges Jubiläum und erweitert Immobilienangebot

    Alphaprop feiert 5-jähriges Jubiläum und erweitert Immobilienangebot

    In den vergangenen fünf Jahren hat sich Alphaprop als führender Datenanbieter für indirekte Immobilienanlagen in der Schweiz etabliert und fungiert als Datenpartner der Real Estate Investment Data Association (REIDA) im Bereich «Finanzdaten­pooling». Nun wird das Angebot erweitert: Ab sofort vereint die Novalytica AG sämtliche Dienstleistungen und Produkte für die Immobilienwirtschaft unter der Marke Alphaprop.

    Dieser Schritt schafft eine klare und fokussierte Anlaufstelle für Immobilien­eigentümer, Asset Manager, Pensionskassen, die öffentliche Hand und weitere Immobilien­akteure. Während Alphaprop künftig ausschliesslich auf datenbasierte Lösungen für die Immobilienbranche spezialisiert ist, bleibt Novalytica als Data & AI Partner in anderen Sektoren aktiv.

    Gebündelte Kompetenz für datenbasierte Entscheidungen

    Die neue Struktur ermöglicht es, Synergien besser zu nutzen und die Position im Immobilien­sektor weiter zu stärken. Neben dem bekannten Datenportal für indirekte Immobilienanlagen bietet Alphaprop neu auch ein umfassendes Leistungsportfolio in den Bereichen Energiedatenerfassung & ESG-Reporting, Portfolio­reporting, massgeschneiderte Analysen, Datentools sowie KI-gestützte Lösungen – alles aus einer Hand.

    «In den letzten fünf Jahren ist Alphaprop zu einer starken und vertrauenswürdigen Marke im Schweizer Immobilienmarkt herangewachsen», sagt Thomas Spycher, Mitgründer und Partner von Novalytica & Alphaprop. «Die Bündelung unserer gesamten Immobilien-Expertise unter diesem Dach ist der logische nächste Schritt. Damit bieten wir unseren Kunden ein noch umfassenderes und integriertes Serviceportfolio.»

    Kontinuität in Führung und Service

    Für bestehende Kundinnen und Kunden bleibt der gewohnte Service unverändert. Sämtliche Ansprechpersonen bleiben dieselben, da sie bereits zuvor in einem dedizierten Immobilienteam vereint waren. Die Alphaprop AG, eine 100-prozentige Tochter der inhabergeführten Novalytica AG, wird weiterhin von den beiden Novalytica-Gründern und Hauptaktionären Massimo Mannino und Thomas Spycher geleitet.

    «Unsere Kunden profitieren von der geballten Kompetenz unseres Teams, das tiefes Branchen-Know-how mit der technologischen Innovationskraft von Novalytica im Bereich Data & AI verbindet», ergänzt Massimo Mannino. «Damit schaffen wir die Grundlage für noch fundiertere, datenbasierte Entscheidungen in der Immobilienwirtschaft.»

    Über Alphaprop

    Alphaprop wurde 2020 als Joint Venture gegründet und ist der führende Schweizer Anbieter von Daten und Analysen im Bereich indirekte Immobilienanlagen. Seit 2022 ist Alphaprop eine 100%ige Tochter der Datenanalysespezialistin Novalytica und bündelt die gesamte Immobilienkompetenz der Gruppe. Das Angebot richtet sich an Immobilieneigentümer, Asset Manager, Pensionskassen, die öffentliche Hand und weitere Immobilienakteure.

    Über Novalytica

    Novalytica unterstützt seit 2019 Organisationen als Data & AI Partner auf dem Weg zu daten- und KI-gestützten Entscheidungen. Das interdisziplinäre Team vereint Fachwissen aus Informatik, Data Science und Ökonomie. Novalytica ist offizieller Microsoft Data & AI Solutions Partner.

    Medienkontakt

    Novalytica AG / Alphaprop AG
    Dr. Massimo Mannino, Partner & Mitgründer
    massimo.mannino@novalytica.com
    +41 79 483 36 43
    Medienmitteilung im PDF

  • Schätzen von Verbräuchen bei fehlenden Energiedaten im ESG Reporting

    Schätzen von Verbräuchen bei fehlenden Energiedaten im ESG Reporting

    Zusammenfassung

    • Energiedaten können aus unterschiedlichen Gründen fehlen; die Datenübertragung kann aussetzen, es fehlen Abrechnungen oder bei neuen Objekten fehlen Zählerdaten
    • Bei nicht-saisonalen Verbräuchen wird die lineare Hochrechnung zur Vervollständigung der Daten verwendet
    • Bei Wärmeverbräuchen müssen saisonale Schwankungen berücksichtigt werden; für die Extrapolation der Daten wird die akkumulierte Temperaturdifferenz ATD gemäss SIA verwendet
    • Je nach ESG-Standard gelten unterschiedliche Regeln für den Umgang mit geschätzten Daten

    Das Erfassen und Auswerten von Energiedaten ist zentraler Bestandteil von ESG-Reportings und darauf aufbauender Analysen. Doch in der Praxis sind Verbrauchsdaten nicht immer lückenlos verfügbar. Sei es durch technische Fehler bei automatisierten Messsystemen, fehlender Rechnungen oder verspäteter Datenlieferungen. Fehlende Datenpunkte stellen ESG-Verantwortliche vor Herausforderungen, wenn es um das Berechnen von Nachhaltigkeitskennzahlen geht.

    Was tun, wenn für eine Berichtsperiode nicht alle Energiedaten vorliegen? In diesen Fällen kommen verschiedene Schätzmethoden zum Einsatz.

    Warum fehlen Energiedaten?

    Fehlende Energiedaten können verschiedene Ursachen haben:

    • Bei automatisierten Messsystemen (z. B. Smart Meter) kann die Datenübertragung temporär aussetzen oder es werden unplausible Werte geliefert.
    • Rechnungsdaten fehlen häufig am Ende einer Periode, da die Abrechnung noch nicht abgeschlossen ist, insbesondere bei jährlicher Abrechnung.
    • In Einzelfällen fehlen ganze Zählerdaten, etwa bei neu übernommenen Objekten oder bei mangelhafter Dokumentation.

    Diese Lücken müssen überbrückt werden, um das Reporting konsistent und termingerecht durchführen zu können. Gleichzeitig ist es empfehlenswert, transparent anzugeben, wie viel der berichteten Werte auf Schätzungen beruhen.

    Lineare Extrapolation bei nicht-saisonalen Verbräuchen

    Für Strom- und Wasserverbräuche, die nicht direkt durch externe Faktoren wie Wetter oder Jahreszeit beeinflusst werden, kommt eine einfache lineare Hochrechnung zum Einsatz.

    1. Tagesverbrauch berechnen: Gesamtverbrauch in der gemessenen Periode geteilt durch die Anzahl Tage (z. B. 1’365 kWh / 273 Tage = 5 kWh/Tag)
    2. Verbrauch extrapolieren: Tagesverbrauch multipliziert mit Anzahl fehlender Tage (z. B. 5 kWh/Tag × 92 Tage = 460 kWh)
    3. Geschätzter Anteil berechnen: Anteil der Schätzung am Gesamtverbrauch berechnen (z. B. 460 / (1’365 + 460) = 25 %)

    Diese Methode ist einfach umzusetzen und für Verbräuche, die keinen saisonalen Schwankungen unterliegen, geeignet.

    Berücksichtigung von saisonalen Schwankungen bei Wärmeverbräuchen

    Anders sieht es bei saisonalen Energieverbräuchen wie der Wärme aus. Hier reicht eine lineare Hochrechnung nicht aus, da im Winter mehr geheizt wird als im Sommer. Aus diesem Grund muss die Aussentemperatur berücksichtigt werden. Grundlage für die Extrapolation ist z. B. die Akkumulierte Temperaturdifferenz (ATD), wie sie in der SIA Norm 380:2022 definiert ist.

    Für die ATD wird die Differenzen zwischen einer Basistemperatur (Näherungswert, ab welcher Aussentemperatur ein Gebäude zu heizen beginnt) und der Aussentemperatur für jeden Tag definiert. Bei einer positiven Tagesdifferenz wird davon ausgegangen, dass geheizt werden muss. Indem die positiven Werte aufsummiert werden, erhält man die akkumulierte Temperaturdifferenz. Saisonale Verbräuche werden mittels ATD extrapoliert:

    1. ATD bestimmen: Differenz zwischen Basistemperatur (z. B. 17 °C) und täglicher Aussentemperatur berechnen. Positive Differenzen werden aufsummiert.
    2. Verbrauch pro ATD-Grad berechnen: z. B. 25’933.5 kWh / 1’728.9 °C ATD = 15 kWh/°C
    3. Fehlenden Verbrauch schätzen: z. B. 15 kWh/°C × 920.5 °C ATD = 13’807.5 kWh
    4. Anteil bestimmen: 13’807.5 kWh / 39’741 kWh = 35 %

    So wird die saisonale Heizintensität realistisch abgebildet und die Schätzung deutlich genauer als bei linearen Methoden.

    Alphaprop unterstützt Eigentümer in der Energiedatenerfassung und der Berechnung von Kennzahlen nach AMAS

    • Erfassung von Energiedaten (z.B. automatisiertes Auslesen von Rechnungsdaten mittels KI)
    • Berechnung der umweltrelevanten Kennzahlen nach AMAS/KGAST
    • Aufbereiten der Daten für die Teilnahme beim REIDA-ESG-Benchmark (Abfüllen das REIDA Templates)
    • Berechnen des CO2-Absenkpfades auf Basis einer Sanierungsplanung
    • Aufbereiten der Daten in einem interaktiven Analyse-Dashboard

    Weitere Anwendungsbereiche: PV und Kühlenergie

    Auch bei anderen Energieformen kann die Schätzung witterungs- oder saisonabhängig erfolgen:

    • Solarstrom: Schätzung auf Basis der Sonnenscheindauer, der Verbrauch pro Sonnenstunde über die gemessene Periode wird auf die fehlende Periode übertragen.
    • Kühlenergie: Invers zur Heizenergie; je wärmer, desto höher der Kühlbedarf. Schätzmethoden orientieren sich an der „Kühlintensität“.

    Unterschiedliche Richtlinien im Umgang mit geschätzten Werten

    Je nach ESG-Standard gelten unterschiedliche Regeln für geschätzte Daten und den daraus berechneten Kennzahlen.

    • AMAS / KGAST / ASIP: Schätzungen sind grundsätzlich zulässig, wenn sie transparent ausgewiesen werden, z. B. durch Angabe des Anteils berechneter Werte am Gesamtverbrauch. Allerdings wird zur Berechnung der Kennzahlen die Anwendung der REIDA Methodik empfohlen.
    • REIDA: Geschätzte Daten sind nicht erlaubt, es dürfen jedoch Messperioden verwendet werden, die um bis zu 9 Monate von der Reportingperiode abweichen.
    • GRESB: Bezieht sich nicht auf den Anteil am Verbrauch, sondern auf die Dauer der geschätzten Periode (z. B. maximal 20 % der Periode, auf die sich die Daten beziehen, darf geschätzt werden). D.h. wenn für 6 Monate gemessene Daten vorhanden sind, dürfen für maximal 1.2 Monate Daten geschätzt werden.

    Wenn keine Daten vorliegen: Schätzung via Benchmarks

    In Fällen, in denen überhaupt keine gemessenen Daten verfügbar sind, kann auf Benchmarkwerte zurückgegriffen werden. REIDA stellt entsprechende Daten nach Nutzung, Baujahr und Energiequelle zur Verfügung.

    Der Benchmarkwert wird mit der Energiebezugsfläche multipliziert, um den Verbrauch zu schätzen. Wichtig zu beachten ist jedoch, dass für den offiziellen CO₂e-Report von REIDA Benchmarkwerte nicht zulässig sind. Es dürfen ausschliesslich gemessene Daten verwendet werden. Sie dienen ausschliesslich der internen Orientierung oder für ergänzende KPIs.

    Fazit: Schätzmethoden sinnvoll einsetzen – Transparenz wahren

    Fehlende Verbrauchsdaten sind keine Ausnahme, sondern Realität. Mit fundierten, nachvollziehbaren Methoden zur Extrapolation der fehlenden Daten lassen sich diese Lücken realitätsgetreu schliessen. Entscheidend dabei ist:

    • Die Wahl der passenden Methodik je nachdem, ob es sich um saisonale oder nicht-saisonale Verbräuche handelt
    • Die transparente Dokumentation der geschätzten Anteile
    • Die Beachtung der Vorgaben je nach Reporting-Standard

    Wünschen Sie Unterstützung bei der Erfassung und Vervollständigung Ihrer Energiedaten? Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch: contact@alphaprop.ch

  • Witterungsbereinigung im ESG-Reporting

    Witterungsbereinigung im ESG-Reporting

    Zusammenfassung

    • Die Witterungsbereinigung erlaubt es, Verbräuche über mehrere Jahre hinweg kohärent zu vergleichen.
    • REIDA legt unter anderem auch Standards zur Witterungsbereinigung fest.
    • Die Logik der Witterungsbereinigung lässt sich auf weitere Energiethemen anwenden; z.B. Kühlenergie oder die Produktion von Solarstrom

    Witterungsbereinigung für mehr Vergleichbarkeit von Kennzahlen

    Im Zuge zunehmender regulatorischer Anforderungen und wachsender Erwartungen von Investoren und regulatorischen Vorschriften wird das ESG Reporting für Immobilienakteure immer relevanter. Ein zentrales Element dabei ist die transparente Ausweisung des Energieverbrauchs, der in Strom und Wärmeenergie unterteilt wird. Wer Energieverbräuche in Immobilienportfolios sauber analysieren und Entwicklungen über die Zeit korrekt darstellen will, kommt an einem Thema nicht vorbei: der Witterungsbereinigung.

    Warum eine Witterungsbereinigung notwendig ist

    Der Energieverbrauch eines Gebäudes hängt nicht nur von seiner Effizienz oder von umgesetzten Sanierungsmassnahmen ab, sondern in hohem Masse auch vom Wetter. Ein strenger Winter lässt die Verbräuche steigen, unabhängig von technischen Verbesserungen. Ein milder Winter hingegen kann Effizienzgewinne optisch überzeichnen. Für ESG-Manager, die jährlich Energiekennzahlen veröffentlichen, stellt dies eine Herausforderung dar: Nur wenn Witterungseinflüsse aus den Daten rechnerisch entfernt werden, lassen sich Verbräuche über mehrere Jahre hinweg vergleichen. In einem kalten Winter ist der Heizbedarf naturgemäss höher als in einem milden. Studien zeigen, dass der Wärmeverbrauch pro Grad Celsius Abweichung um bis zu 8 % schwanken kann. Ohne Witterungsbereinigung kann der Vergleich zum Vorjahr zu Fehlinterpretationen führen; Effizienzgewinne bleiben unentdeckt oder Massnahmen erscheinen wirkungsvoller als sie sind.

    Für die Berechnung von umweltrelevanten Kennzahlen, wie sie von der AMAS definiert wurden (und die von KGAST und ASIP übernommen wurden), hat sich die REIDA-Methodik etabliert. REIDA legt unter anderem auch Standards zur Witterungsbereinigung fest.

    Der Berechnungsprozess im Überblick

    Die Bereinigung der Energieverbräuche erfolgt in mehreren Schritten. Dabei werden sowohl individuelle Eigenschaften der Gebäude als auch regionale Wetterdaten berücksichtigt.

    1. Erheben von Grundlagedaten

    Zunächst müssen saubere Grundlagendaten vorhanden sein:

    • Wärmeenergieverbrauch pro Liegenschaft, idealerweise getrennt in Heizwärme und Warmwasser
    • Adressdaten der Liegenschaft: sie sind zentral für die geografische Zuordnung.
    • Die Energiebezugsfläche pro Liegenschaft
    • Idealerweise der Nutzungsgrad der Heizanlage in der Liegenschaft (oder Annahme für den entsprechenden Energieträger gemäss REIDA Methodik)

    2. Zuordnung der Liegenschaft zu einer Messstation zur Bestimmung der Aussentemperatur

    Der nächste Schritt besteht in der Zuordnung zu einer offiziellen Messstation. In der Schweiz stehen laut SIA-Norm 2028:2010 rund 40 qualitätsgesicherte Wetterstationen zur Verfügung. Entscheidend ist dabei:

    • möglichst geringe Distanz zur Liegenschaft
    • ein Höhenunterschied von weniger als 200 m, um klimatische Verfälschungen zu vermeiden.

    Alphaprop unterstützt Eigentümer in der Energiedatenerfassung und der Berechnung von Kennzahlen nach AMAS

    • Erfassung von Energiedaten (z.B. automatisiertes Auslesen von Rechnungsdaten mittels KI)
    • Berechnung der umweltrelevanten Kennzahlen nach AMAS/KGAST
    • Aufbereiten der Daten für die Teilnahme beim REIDA-ESG-Benchmark (Abfüllen das REIDA Templates)
    • Berechnen des CO2-Absenkpfades auf Basis einer Sanierungsplanung
    • Aufbereiten der Daten in einem interaktiven Analyse-Dashboard

    3. Ermittlung der gebäudespezifischen Basistemperatur

    Die Basistemperatur ist der Schwellenwert, ab dem ein Gebäude beheizt werden muss, um eine angenehme Innentemperatur zu halten. Diese Temperatur ist ein Näherungswert und wird individuell berechnet. Sie hängt vom energetischen Zustand der Liegenschaft ab. Einflussfaktoren sind:

    • Heizwärmeverbrauch (Gesamtenergieverbrauch minus Energie zur Erzeugung von Warmwasser)
    • Nutzungsgrad der Heizungsanlage
    • Energiebezugsfläche (EBF)

    Die Basistemperatur bildet die Grundlage für die nachfolgende Bestimmung der Heizgradtage.

    4. Berechnung der aktuellen akkumulierten Temperaturdifferenz (ATD)

    Die sogenannte Akkumulierte Temperaturdifferenz ATD (SIA 380:2022; Anhang F) gibt an, wie stark und wie lange in einer Periode geheizt werden musste. Dafür wird die Differenz zwischen der Basistemperatur und den tatsächlichen täglichen Aussentemperaturen berechnet. Positive Differenzen werden aufsummiert – je grösser die Summe, desto mehr Heizbedarf bestand in der jeweiligen Berichtsperiode.

    5. Vergleich mit einem Referenzzeitraum

    Um die aktuelle Wettersituation in einen langfristig vergleichbaren Kontext zu setzen, wird eine Referenz-ATD berechnet. Diese bezieht sich auf die durchschnittliche Temperatur über einen bestimmten Zeitraum. So wird sichergestellt, dass das Ergebnis unabhängig von kurzfristigen Wettereinflüssen ist.

    6. Bereinigung des Heizwärmebedarfs

    Die Korrektur erfolgt nun mittels Verhältnis-ATD:

    • Verhältnis ATD = Referenz-ATD / aktuelle ATD

    Dieser Faktor wird auf den Heizwärmeverbrauch angewendet. So entsteht ein witterungsbereinigter Verbrauchswert, der unabhängig von klimatischen Schwankungen ist. Der Warmwasserverbrauch wird nicht bereinigt, da er von der Aussentemperatur weitgehend unabhängig ist. Er wird zum Schluss wieder zum bereinigten Heizwärmeverbrauch addiert.

    Erweiterte Anwendungsbereiche

    Die Logik der Witterungsbereinigung lässt sich auf weitere Energiethemen anwenden. Auch Kühlenergie unterliegt klimatischen Schwankungen, allerdings in umgekehrter Richtung: Je wärmer der Sommer, desto höher der Kühlbedarf. Eine ATD-basierte Bereinigung kann helfen, Klimaschwankungen zu neutralisieren. Gleiches gilt für die Produktion von Solarstrom, deren Ertrag stark von der Sonneneinstrahlung abhängt. Normierungen machen Erträge vergleichbarer.

    Fazit: Eine Pflicht für jede ESG-Datenstrategie

    Die Witterungsbereinigung ist weit mehr als eine methodische Spielerei. Sie ist ein zentrales Element für belastbares, transparentes und vergleichbares ESG Reporting. Nur wenn klimatische Effekte herausgerechnet werden, lassen sich Entwicklungen über die Zeit wahrheitsgetreu analysieren und Portfolios oder Liegenschaften untereinander vergleichen.

    Mit der REIDA-Methodik steht ein bewährter und transparenter Standard zur Verfügung, der sich zunehmend durchsetzt.


    Wünschen Sie Unterstützung bei der Erfassung und Aufbereitung Ihrer Energiedaten? Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch: contact@alphaprop.ch

  • Indirekte Schweizer Immobilienanlagen im Mai 2025

    Indirekte Schweizer Immobilienanlagen im Mai 2025

    Zusammenfassung

    • Starkes laufendes Jahr: Kotierte Schweizer Immobilienanlagen behaupten sich 2025 auf hohem Niveau; die SWIIT-Fonds liegen per 26. Mai 2025 YTD +4 %, KGAST +1.3 % und Immobilienaktien schiessen besonders kräftig in die Höhe.
    • Renditen erholen sich: Gesunkene Zinsen hieven die durchschnittliche Anlagerendite 2024 auf 3.24 %; Wohnobjekte wurden um 1.8 % (Region Zürich +3 %) aufgewertet, und Like-for-Like-Mieterträge stiegen dank Referenzzinserhöhungen und niedriger Leerstände deutlich.
    • Ambitionierte Bewertungen, positiver Ausblick: SWIIT-Fonds notieren mit Aufschlägen von 36%; ob das Niveau hält, hängt von der weiteren SNB-Zinspolitik ab. Die Nachfrage bleibt hoch – 2025 wurden bereits >2 Mrd. CHF frisches Kapital für Immobilienfonds und -anlagestiftungen eingesammelt.

    Nach einem herausragenden Jahr 2024 halten sich kotierte Immobilienanlagen auch in 2025 positiv – im Falle der kotierten Immobilienaktien gar ausserordentlich gut. In Zeiten von erhöhter geopolitischer Unsicherheit und verstärkten Handelshemmnissen halten sich stabile Sachwerte gut: Neben Gold und dem Schweizer Franken gilt das auch für Schweizer Immobilienanlagen. Immobilienaktien, die auch für ausländische Investoren ohne Restriktionen investierbar sind, setzten gar zum Höhenflug an.

    Die kotierten Fonds des SWIIT liegen YTD bei 4% im Plus (26.05.2025). Der NAV gehandelte KGAST hatte bis Ende April eine YTD Performance von 1.26%. Die kotierten Aktien im REAL haben YTD einen Höhenflug von 17.7% hingelegt.

    Diskontierungssätze bereits wieder unverändert

    Über das Geschäftsjahr 2024 (1. Januar – 31. Dezember 2024) hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins von 1.75 % auf 0.5 % gesenkt. Die Rendite der 10-jährigen Eidgenossen sank im selben Zeitraum von 65 Basispunkten auf 31.7 Basispunkte. Dies zeigt, dass sich das Zinsumfeld im Jahr 2024 – nach dem markanten Anstieg im Jahr 2022 – wieder deutlich entspannt hat.

    Entsprechend hat sich auch das Umfeld für Immobilien verbessert. Der mediane reale Diskontierungssatz aller Portfolios mit Abschluss im vierten Quartal 2024 blieb im Vergleich zum Vorquartal unverändert. Zuvor hatten die Medianveränderungen in den Abschlüssen der Vorquartale leicht positive Tendenzen gezeigt. Insgesamt fiel die Anpassung der Diskontierungssätze nach der Phase negativer Zinsen und der starken Zinserhöhung im Jahr 2022 jedoch sehr moderat aus.

    Spannend wird zu beobachten sein, ob die Diskontierungssätze künftig gar wieder sinken – auch wenn der Spielraum für Senkungen und die damit verbundenen Aufwertungen in vielen Portfolios begrenzt sein dürfte.

    Anlagerenditen klar positiv

    Nach den deutlich tieferen Anlagerenditen im Jahr 2023 bewegen sich die Renditen im Jahr 2024 dank gesunkener Zinsen bei der Mehrheit der Anlageprodukte mit Abschluss per Ende 2024 wieder klar im positiven Bereich. Fonds und Anlagestiftungen mit Bilanzstichtag 31. Dezember erzielten im Durchschnitt eine Anlagerendite von 3.24 %. Die Bandbreite war breit, mit Werten zwischen –18.9 % und beachtlichen +8.1 %.

    Die Anlagerendite gemäss Erfolgsrechnung je Anteil unterteilen wir in drei Komponenten: den operativen Ertrag (Nettoertrag), Kapitalgewinne/-verluste sowie weitere Veränderungen, die beispielsweise aus dem Handel mit Anteilen resultieren. Nur vereinzelt kam es noch zu signifikanten Bewertungskorrekturen. Im Median lag die Anlagerendite aus Kapitalerträgen bei 1.06 %, während die durchschnittliche Rendite aus dem operativen Betrieb bei rund 3 % lag.

    Auf Liegenschaftsebene zeigt sich, dass Wohnobjekte in Portfolios mit Bilanzstichtag Ende 2024 – unter Berücksichtigung der Gestehungskosten – im Jahr 2024 marktwertgewichtet um 1.8 % aufgewertet wurden. Kommerzielle Objekte verzeichneten hingegen einen leichten Rückgang von -0.2 %. Auffällig ist die starke Entwicklung von Wohnobjekten in der Grossregion Zürich, die eine Aufwertung von 3 % erzielten.

    Auch die Mieteinnahmen konnten Like-for-Like – also im Vergleich eines Objekts zum Vorjahr ohne wesentliche Veränderungen bei den Gestehungskosten – klar gesteigert werden, was der Positionierung der Immobilie als „Real Asset“ gerecht wird. Bei Wohnliegenschaften lag die mediane Veränderung für Objekte in Portfolios mit Abschluss per Ende 2024 bei über 2.5 %. Dies ist auf Referenzzinsanpassungen sowie die sehr tiefen Leerstände in Zentrumslagen zurückzuführen, wo viele Anlagegefässe aktiv sind.

    Ausblick bleibt positiv bei ambitionierten Bewertungen

    Die Immobilienfonds im SWIIT sind mit Agios von über 36 % bereits ambitioniert bewertet. Bei einem 10-jährigen CHF-Swap-Satz von 0.39 % (Stand: 26.05.2025) entspricht dies im langjährigen Schnitt einem tendenziell erhöhten Wert. Letztlich wird die Entwicklung der Zinserwartungen bzw. die weitere Zinspolitik der SNB darüber entscheiden, ob dieses Niveau nachhaltig bleibt. Trotz zusätzlicher Handelshemmnisse in der Welt bleibt die Schweiz von Inflation weitgehend verschont.

    Entsprechend ist auch der Appetit für Immobilieninvestitionen – direkt und indirekt über Anlagegefässe – weiterhin hoch. Bereits wurden bei Fonds und Anlagestiftungen über 2 Mrd. CHF gezeichnet, und weitere Milliarden werden gesucht. Das positive Momentum setzt sich fort.

  • Indirekte Schweizer Immobilienanlagen im Februar 2025

    Indirekte Schweizer Immobilienanlagen im Februar 2025

    Zusammenfassung

    • Nach einer sehr positiven Performance der kotierten Immobilienanlagen im Jahr 2024 sind Fonds mit hohen Agios eher verhalten ins neue Jahr gestartet. Aktien hingegen profitieren weiterhin von der positiven Marktstimmung.
    • Die Diskontierungssätze der Portfolios mit Geschäftsabschluss im dritten Quartal 2024 blieben nahezu unverändert.
    • Die Anlagerenditen sind wieder im positiven Bereich: Alle Anlageprodukte mit Geschäftsabschluss im Herbst erzielten eine positive Rendite. Im Durchschnitt lag die Anlagerendite bei über 4.1 %.
    • Der Markt bleibt dynamisch: Bereits wurden Kapitalerhöhungen in Höhe von 1.8 Mrd. CHF angekündigt.

    Mit der Publikation des Jahresberichtes von Swiss Prime Site ist bereits ein erstes Resultat per 31.12.2024 bekannt. Gleichzeitig sind für alle Anlageprodukte, die im Herbst 2024 das Geschäftsjahr beendet haben, die Zahlen verfügbar. Wir geben einen kurzen Überblick über die Ergebnisse und die Entwicklung der Immobilienfonds und Anlagestiftungen.

    Leichte Korrektur bei Fonds, Aktien weiter im Aufschwung

    Nach einem herausragenden Jahr für kotierte Immobilienanlagen haben sich kotierte Fonds im Januar stabilisiert bzw. leicht negativ entwickelt. Das marktwertgewichtete Agio von über 30 % bei kotierten Fonds lässt die Luft trotz der tiefen Zinsen dünn werden. Immobilienaktien zeigten über die letzten zwölf Monate weiterhin eine starke Performance – möglicherweise (mit-)getrieben von der generell positiven Entwicklung des Schweizer Aktienmarkts seit Jahresbeginn.

    Diskontierungssätze fast unverändert

    Über das Geschäftsjahr 2024 (1. Oktober – 30. September 2024) hat die SNB den Leitzins mehrfach gesenkt, während die Rendite des 10-jährigen Eidgenossen um 68 Basispunkte auf 0.41 % gefallen ist.

    Der mediane Diskontierungssatz (real) aller Portfolios mit Abschluss im dritten Quartal 2024 hat sich in diesem Zeitraum leicht um 1.8 Basispunkte erhöht. Nach dem Ende der Negativzinsen und der deutlichen Zinserhöhung im Jahr 2022 wurden die Diskontierungssätze seither nur moderat angepasst. Entsprechend bleibt der Spielraum für Senkungen und die damit verbundenen Aufwertungen voraussichtlich begrenzt.

    Anlagerenditen wieder klar positiv

    Nach den deutlich tieferen Anlagerenditen im Jahr 2023 bewegen sich die Anlagerenditen dank der gesunkenen Zinsen nun wieder klar im positiven Bereich. Fonds und Anlagestiftungen mit Abschluss per 30. September oder 31. Oktober erzielten im Durchschnitt eine Anlagerendite von 4.05 %, mit einer Bandbreite von 2.04 % bis beachtlichen 8.87 %.

    Anlagestiftungen wiesen im Schnitt eine leicht höhere Anlagerendite auf als Immobilienfonds. Dieser Unterschied ist jedoch primär auf die starke Performance der HIG Anlagestiftung zurückzuführen, die seit Jahren den Markt bzw. die Anlagestiftungen der KGAST übertrifft.

    Wir unterteilen die Anlagerendite gemäss Erfolgsrechnung je Anteil in drei Komponenten: den operativen Ertrag (Nettoertrag), Kapitalgewinne/-verluste sowie weitere Veränderungen, die beispielsweise aus dem Handel mit Anteilen resultieren.

    Im Durchschnitt ergibt sich eine Rendite aus dem operativen Geschäft von 3.24% sowie Kapitalgewinne von 0.81%. Besonders kommerzielle Anlagegefässe verzeichnen dabei teilweise operative Renditen von deutlich über 4%.

    Es ist zu beachten, dass die Anlagerendite auf das Nettovermögen berechnet wird und somit vom Leverage-Effekt profitiert. Dank der gesunkenen Hypothekarzinsen konnten insbesondere Produkte mit einer höheren Fremdfinanzierungsquote davon profitieren.

    Per Bilanzstichtag im Herbst wurden Objekte mit einem Marktwert von knapp CHF 50 Mrd. bewertet. Für CHF 45 Mrd. liegen Daten zu den Gestehungskosten vor, wodurch eine grobe Abschätzung der Bewertungsveränderungen möglich ist.

    Mehrfamilienhäuser (MFH) wurden asset-gewichtet um 1.6 % aufgewertet, während kommerzielle Objekte asset-gewichtet um 0.5 % an Wert verloren. Besonders auffällig ist die positive Entwicklung in der Grossregion Zürich, wo MFH um 2.6 % und kommerzielle Objekte um 0.2 % aufgewertet wurden.

    Ausblick bleibt positiv bei ambitionierten Marktpreisen

    Der Geschäftsbericht der Swiss Prime Site unterstreicht die positive Marktstimmung und zeigt, dass durch fokussiertes Management Kapitalgewinne auch ohne Veränderungen im Diskontierungssatz erzielt werden können. Auch im Jahr 2025 wird das positive Momentum für Kapitalerhöhungen genutzt: Derzeit streben Fonds und Anlagestiftungen insgesamt 1.8 Mrd. CHF an, wovon bereits 175 Mio. CHF gezeichnet wurden.

    Die Immobilienfonds im SWIIT sind mit Agios von über 30 % bereits ambitioniert bewertet. Letztlich wird die Entwicklung der Zinserwartungen darüber entscheiden, ob dieses Niveau nachhaltig bleibt. In ihrer Prognose vom Dezember 2024 erwartet die SNB für die kommenden drei Jahre keine wesentliche Inflation in der Schweiz. Ob in einer Welt mit zusätzlichen Zöllen und erheblicher Unsicherheit die Inflation zumindest in den USA und im EU-Raum nicht doch wieder anzieht, bleibt abzuwarten.

  • ESG Reporting: von Datenflut zu Insights

    ESG Reporting: von Datenflut zu Insights

    Interview mit Dr. Niklas Naehrig, Leiter Consulting & Sustainability, Wincasa

    Die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit wird immer komplexer. Verschiedene Benchmarks, Standards und Zertifikate verlangen eine Vielzahl an Daten und Kennzahlen. Wincasa, als führender Immobilien-Dienstleister der Schweiz, bewirtschaftet die Portfolios mehrerer grosser institutioneller Eigentümer, die direkt von diesen Herausforderungen betroffen sind. Als Bewirtschafter ist Wincasa an der Quelle der Liegenschaften der Kunden und somit am Kern der ESG-Performance der Liegenschaften. Das Nachhaltigkeitsteam von Wincasa rund um Niklas Naehrig kümmert sich um die Erfassung und Aufbereitung dieser Daten für das ESG-Reporting in den Geschäftsberichten der Kunden sowie für Zertifikate und Benchmarks. Dafür wird Wincasa von Novalytica im gesamten Prozess mit technischem Knowhow in der Erfassung und Prozessierung der Daten unterstützt, um die Datenflüsse möglichst automatisieren zu können.

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    Niklas Naehrig, wie haben sich die Anforderungen an euch als Bewirtschafter und an eure Kunden, die Eigentümer, im Zusammenhang mit dem ESG-Reporting verändert?

    Ich sehe hier im Wesentlichen drei Trends: Während die Offenlegung der Nachhaltigkeit lange Zeit auf Freiwilligkeit basiert hat, wurde dies in den letzten beiden Jahren immer mehr zu einer Verpflichtung. In der Schweiz zum Beispiel sind AMAS-Mitglieder inzwischen angehalten, bestimmte umweltrelevante Kennzahlen zu veröffentlichen. Auch KGAST und ASIP publizieren Leitlinien für ihre Mitglieder, die sich stark an den Vorgaben der AMAS orientieren. Schaut man ins nahe Ausland, so verpflichtet in der EU die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) resp. ESRS (European Sustainability Reporting Standards) Unternehmen zur Offenlegung ihrer Nachhaltigkeit.

    Das zweite Thema findet innerhalb des Reportings statt. In der Vergangenheit war die Offenlegung bereits ein Wert an sich. Das widerspiegelt sich zum Beispiel in der AMAS Kennzahl des Abdeckungsgrades, wo angegeben wird, für welchen Anteil der Liegenschaften im Portfolio Energieverbrauchsdaten erhoben werden. In Zukunft sehe ich eine klare Entwicklung zu konkreten Aktions- und Transitionsplänen. Eigentümer werden offenlegen müssen, mit welchen Massnahmen sie ihre Strategien umsetzen.

    Der wichtigste Punkt aber betrifft die Daten selbst. Die Anforderungen sowohl an die Qualität als auch die Quantität der rapportierten Daten sind massiv gestiegen. Hier spielt auch die Auditierung durch Dritte eine wichtige Rolle.

    Die Erfassung von Verbrauchsdaten spielt eine zentrale Rolle im ESG-Reporting. Wie geht ihr bei Wincasa dabei vor?

    Spricht man von Verbräuchen, muss man zunächst definieren, von welcher Art von Verbräuchen man spricht. Bei Wincasa befassen wir uns intensiv mit den Kategorien Energie, Wasser und Abfall. Eine grosse Herausforderung ist dabei insbesondere der Stromverbrauch. Um diesen automatisiert zu erfassen, kann man private Zählerinfrastrukturen implementieren. Dies ist aber eher eine Luxusvariante. Ein Grossteil der Erfassung läuft manuell über die Verbrauchsabrechnungen. Hier hat man dann unstrukturierte Daten in PDF-Dokumenten, die man zuerst strukturieren muss. Um diesen Prozess effizienter zu gestalten, haben wir gemeinsam mit Novalytica eine innovative Lösung entwickelt. Einerseits geht es darum, dass die Rechnungen mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) ausgelesen und strukturiert werden, aber auch um technologische Unterstützung bei der Plausibilisierung der Daten.

    Wie nutzt ihr KI und moderne Technologien, um diese unstrukturierten Daten aus den Verbrauchsabrechnungen zu erfassen?

    Energiewerke sind sehr oft noch nicht so weit, dass Daten direkt von dort bezogen werden können. Darum haben wir mit Novalytica eine alternative Lösung entwickelt. Dabei werden die vorhandenen PDF-Abrechnungen oder Scans von Abrechnungen eingelesen und die relevanten Daten daraus mittels modernen, KI-basierten Algorithmen extrahiert. Dieser Prozess wird für jede einzelne Abrechnung durchgeführt. Verschiedene Qualitätsprüfungen plausibilisieren die extrahierten Daten und stellen so eine hohe Qualität in der Datengrundlage sicher.

    In der Schweiz gibt es hunderte verschiedener Energiewerke, deren Abrechnungen jeweils unterschiedlich formatiert sind. Das ist eine grosse Herausforderung, da die relevanten Datenpunkte nicht immer am gleichen Ort sind. Dafür braucht es eine Technologie, die einerseits flexibel und gleichzeitig akkurat ist. Neben intelligentem OCR-Scanning, das den Text in den Abrechnungen maschinenlesbar macht, helfen insbesondere moderne Sprachmodelle dabei, die relevanten Datenpunkte in den Abrechnungen automatisiert und in hoher Genauigkeit zu finden und zu extrahieren.

    Wir haben nun viel über die Erfassung der Grundlagendaten gesprochen. Wie werden daraus Kennzahlen, wie sie von Standards wie AMAS verlangt werden, berechnet?

    Der erste Schritt besteht in der Erfassung aller relevanter Grundlagendaten. Anschliessend müssen diese miteinander verknüpft werden. Für die Berechnung der CO2-Intensität werden beispielsweise neben den reinen Verbrauchsdaten auch Flächendaten und Emissionsfaktoren benötigt. Diese verschiedenen Datenquellen müssen kombiniert werden, um die verlangten KPIs zu berechnen. Im Hintergrund müssen alle Daten sauber erfasst sein, damit pro Energieträger der entsprechende Emissionsfaktor hinzugefügt werden kann und somit pro Energieträger CO2-Emissionen berechnet werden können. Schlussendlich wird mit den Flächenangaben die Intensität berechnet. Nun können die Daten so aufbereitet werden, dass sie bereit für die Veröffentlichung im Geschäftsbericht sind.

    Wie stellt ihr in diesem Prozess die Qualität der Daten sicher?

    Unser Erfolgsrezept ist eine Kombination aus Fachexpertise und modernen Technologien. Novalytica hat mithilfe von künstlicher Intelligenz und modernen Algorithmen verschiedene Datenqualitätsprüfungen implementiert, die zum Beispiel warnen, wenn ein Datenpunkt mehr als der definierte Schwellwert vom Wert der Vorjahresperiode abweicht oder wenn ein Datenwert fehlt. Kombiniert mit der Erfahrung des Nachhaltigkeitsteams von Wincasa, die solche Warnungen oder Fehler prüfen und bei Bedarf korrigieren, führt dies zu einer sehr hohen Datenqualität.

    Um an einem Benchmark wie GRESB teilzunehmen, aber auch für andere Reportingstandards braucht es neben Verbräuchen noch weitere Daten. Diese sind oft in verschiedenen Systemen erfasst. Wie optimiert ihr die Datenflüsse für eure Kunden, sodass schlussendlich das benötigte Reporting möglichst automatisiert erstellt wird?

    Das ist effektiv eine grosse Herausforderung. Ein zentrales Element ist dabei die Datenstrategie. In der Praxis fragen unsere Kunden oft sehr kurzfristig Daten an, zum Beispiel für GRESB. Diese so rasch und ohne Datenstrategie im Hintergrund liefern zu müssen, ist leider oft mit Qualitätseinbussen verbunden. Wir ermuntern unsere Kunden darum, schon in einem frühen Stadium eine zentrale Strategie zu erarbeiten. Dazu muss zuallererst definiert werden, an welchen Benchmarks/Zertifikaten teilgenommen und nach welchem Reportingformat berichtet werden soll. Auf dieser Basis wird dann evaluiert, welche Daten für die entsprechenden Benchmarks/Zertifikate erforderlich sind und wie man an diese Daten gelangt.

    Nun können die Datenflüsse analysiert werden: Welche sind manuell zu bewerkstelligen, welche sind bereits (teil-)automatisiert? Wo können sie automatisiert und optimiert werden?

    Wie unterstützt euch Novalytica dabei?

    Gemeinsam mit Novalytica haben wir eine Lösung entwickelt, die die oben genannten Datenflüsse möglichst weit automatisiert. Relevante Daten aus verschiedenen Quellen werden in eine zentrale Plattform überführt, wo sie prozessiert und auf die Qualität geprüft werden. Alle relevanten Daten sind so an einem zentralen Ort, dem Data Lake, gespeichert. Aus dieser sauber aufbereiteten Datengrundlage können dann auf Knopfdruck verschiedene Endprodukte generiert werden, zum Beispiel ein GRESB Asset Spreadsheet oder ein interaktives Analyse-Dashboard. Gemeinsam vereinen wir Expertise und Knowhow aus der Bewirtschaftung und moderne Datentechnologien, um unseren Kunden die für das ESG-Reporting notwendigen Kennzahlen mit möglichst wenig Aufwand und in hoher Qualität liefern zu können.

    Vielen Dank für das Gespräch!

    Weiterführende Information

  • Transaktionsmarkt und Mietregulierung in Basel-Stadt

    Transaktionsmarkt und Mietregulierung in Basel-Stadt

    Zusammen mit einer Datenanalyse von Alphaprop, hat H&B die aktuell sichtbaren Auswirkungen seit Einführung des revidierten Wohnraumförderungsgesetzes (WRFG) und des Wohnraumschutzgesetzes (WRSchG) im Jahr 2022 bezüglich des Bau- und Transaktionsmarkts in Basel-Stadt analysiert. Es erfolgte eine Auswertung von statistischen Daten sowie eine Umfrage bei 27 Investoren, die signifikante Immobilieninvestitionen im Raum Basel halten. Dabei wurden Fragen zu ihrem Verhalten und zu ihren zukünftigen Absichten bezüglich Allokation ihrer Immobilienanlagen im Kanton Basel-Stadt gestellt.

    Entwicklung Transaktionsmarkt in Basel-Stadt seit Annahme des Wohnraumfördergesetzes

    Der Transaktionsmarkt im Kanton Basel-Stadt blieb von 2022 bis 2024, trotz veränderter gesetzlicher Rahmenbedingungen, aktiv. Die Mehrheit der in einer Umfrage befragten in Basel präsenten Immobilieneigentümer hat die Allokation in Basel über alle Nutzungsarten hinweg stabil gehalten. Allerdings haben überdurchschnittliche 36 % der Investoren ihre Wohnallokation seit Inkrafttreten des revidierten Wohnraumförderungsgesetzes reduziert. Institutionelle Investoren wie Versicherungen, Immobilienfonds, Anlagestiftungen und börsenkotierte Immobiliengesellschaften treten zunehmend als Verkäufer und seltener als Käufer auf. Auf Käuferseite haben hingegen Stiftungen, Genossenschaften und Gesellschaften (AGs/GmbHs) ihren Anteil in den letzten zwei Jahren deutlich erhöht.

    Diese Marktverschiebung könnte sowohl auf die neuen Regulierungen als auch auf die Zinswende zurückzuführen sein – eine klare Trennung der Einflussfaktoren ist jedoch schwierig. Der Rückgang der Marktaktivität bestimmter Akteure hat die Immobilienpreise bereits beeinflusst. Mehrfamilienhäuser in der Stadt Basel liegen ca. 50 bis 100 Basispunkte unter vergleichbaren Liegenschaften in anderen Städten. Diese Erkenntnis wurde in diversen getätigten Transaktionen bestätigt.

    Für 2025 planen über ein Drittel der befragten Investoren eine weitere Reduktion der Wohnallokation in Basel-Stadt. Dieser Trend zeigt sich bei kommerziellen Objekten weniger stark. Nur eine kleine Minderheit der befragten Unternehmen plant, das Investitionsvolumen in Basel-Stadt zu erhöhen. Über zwei Drittel der Befragten erwarten für 2025 eine leicht (5 %) oder deutlich (10 %) tiefere Zahlungsbereitschaft für Wohnobjekte in Basel-Stadt. Auch für andere Nutzungsarten wird eine sinkende Preisbereitschaft prognostiziert, jedoch in geringerem Ausmass.

    Die Umfrage unter relevanten Akteuren des Basler Immobilienmarkts zeigt, dass insbesondere im Bereich Wohnen die Stimmung, auch zwei Jahre nach der Gesetzesänderung, weiterhin getrübt bleibt und weniger Kapital in den Wohnungsmarkt Kanton Basel Stadt alloziert wird (Kauf und Bau).

    Paneldiskussion an der IMMO25

    Anlässlich eines Panelgesprächs an der IMMO25 wurde die Studie vorgestellt und die Ergebnisse mit Thomas Spycher (Alphaprop), Bruno Bächi (H&B Real Estate), Tom Cabane (Baloise Asset Management) Christian Braun (Helvetia Versicherungen) diskutiert.

    Panelbeitrag zum Nachschauen